
11 Apr Digitales Lernen – Modeerscheinung oder nachhaltiger Trend
Youtube, WhatsApp, LinkedIn & Co. – wir leben in einer Zeit der digitalen Lichtgeschwindigkeit. Täglich werden neue Apps entwickelt, Händler und selbst Produzenten haben erkannt, dass es ohne Webshops nicht mehr geht. Unser Leben ist heute digital geprägt, egal was wir tun. Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Lerngewohnheiten und -bedürfnisse unserer Kunden? Hier einige persönliche Gedanken zu diesem Thema.
eLearning, also Lerninhalte digital den Lernenden zur Verfügung zu stellen ist ein alter Hut. Ebenso haben große Unternehmen ihre eigene digitale Lernwelt und kombinieren mit dem blended-learning-Ansatz das klassische Training im Seminarraum mit EDV-unterstützten Lernlernphasen vor und nach den Trainings. Gleichzeitig verändern sich einerseits durch den Generationenwechsel die Bedürfnisse und Anforderungen der Lernenden an diese Konzepte, andererseits stehen durch die rasanten technologischen Entwicklungen der letzten Jahre Möglichkeiten in der didaktischen und methodischen Aufbereitung zur Verfügung wie nie zuvor.
Die Sinnhaftigkeit digitalen Lernens
Viele Mitstreiter unserer Zunft wehren sich nach wie vor, moderne Medien in ihren Trainingskonzepten einzusetzen, tun dies mit dem Satz „das ist halt grad eine Modeerscheinung, die vergeht wieder“ ab und sind noch immer überzeugt von der Haltung „Verhalten kann NUR durch direktes gemeinsames Arbeiten miteinander wirklich beeinflusst werden“. Meist sind diese Trainerkollegen schon länger im Geschäft und durchaus etabliert, um nicht mit einem Augenzwinkern zu sagen „sie sind schon ältere Semester, zumindest technologisch“. Und ich gebe meinen Kollegen auch teilweise recht, doch können wir uns in der Personalentwicklung und Ausbildung von Menschen im Berufsleben dem digitalen Trend so grundsätzlich verwehren? Ich persönlich bin der Überzeugung, dass es künftig ohne digitaler Medien nicht mehr möglich ist, alle Zielgruppen zu erreichen.
Wo ich meinen zweifelnden Kollegen recht gebe ist der Umstand, dass es wichtig ist, die neu erfahrenen Erkenntnisse und Methoden in den eigenen Stil zu integrieren. Und dafür sind Übungs-, Reflexions- und Feedbackschleifen nach wie vor auch für mich der erfolgversprechendste Weg des Lernens. Doch zur Vermittlung von theoretischem Wissen, auch wenn es um das Verhalten eines Menschen geht (z.B. in der Kommunikation, Führung und im Verkauf), können uns digitale Lernmedien durchaus helfen. Der Vorteil sowohl für uns Trainer, als auch für die Teilnehmenden ist es, sich dann im Seminarraum mit einem noch stärkeren Fokus dem Üben und Integrieren in den persönlichen Stil widmen zu können.
Und zusätzlich hat sich die Landschaft an Bedürfnissen zum Thema Lernen in den letzten Jahren ebenso stark verändert wie unser Einkaufsverhalten.
Wir lernen unterschiedlich
Es ist umstritten ob es Lerntypen gibt oder nicht. Auch sind in der Literatur unterschiedliche Einteilungen von Lerntypen zu finden. Generell ist die Überlegung von Lerntypen nachvollziehbar und deshalb muss auch didaktisch in der Aus- und Weiterbildung darauf geachtet werden, Menschen in ihren Lernvorlieben abzuholen. Klar ist aber auch, dass niemand nur einem Lerntyp zuzuordnen ist, sondern jede und jeder in unterschiedlicher Ausprägung Anteile von Lerntypen hat. Daher kommt es auf den richtigen Angebots-Mix an, um Lernen attraktiv, abwechslungsreich und motivierend zu gestalten.
Folgende Erkenntnisse leiten sich aus den Lerntypen ab:
- Wir lernen und lehren sehr ähnlich und doch jeder Einzelne unterschiedlich
- Das wirkt sich sogar auf unsere Sprache aus
- Visualisieren „erwischt“ alle Lerntypen
- komplexe Inhalte idealerweise in unterschiedlichen Arten vermitteln
- durch Methodenwechsel wird Rücksicht auf alle Lerntypen genommen
Unabhängig davon ob es Lerntypen gibt oder nicht, stellen obige Erkenntnisse einen wichtigen Bestandteil des Lehrens dar und sollen Berücksichtigung finden. Natürlich tragen Profis im Seminar, Training & Workshop diesen Lerntypen Rechnung, indem sie die Moderation der Inhalte sehr abwechslungsreich gestalten.
Digitale Lernmedien unserer Tage
Gleichzeitig sind digitale Lernmedien natürlich genau für diesen Mix perfekt geeignet. Bevor ich die Sinnhaftigkeit und den Einsatz dieser Medien aus meiner Sicht einordnen möchte, hier ein Auszug der Medien, die wir als „digitale Lernmedien“ überhaupt verstehen. Bisher schon in eLearning-Plattformen integriert kennen wir Selbstlernunterlagen (Skripten) als pdf-Dateien, Power-Point-Präsentationen, Quizzes und Multiple-Choice-Tests. Diese Methoden und Medien reißen niemanden mehr vom Hocker.
Wenn wir über digitale Lernmedien sprechen, denken wir – technologisch aktuell hoch im Trend – an kreativere und auch spannendere Medien, wie z.B.
- Online-Webinare live
- Blogs und Podcasts
- Kurzfilme & Videos
- Offline-Webinare
- Interaktive Präsentationen
- Skype-Konferenzen
Die Technologie sowohl in Bezug auf die Hardware (Smartphones, Tablets & Co.) als auch in Bezug auf die Software-Angebote ermöglicht aktuell ganz neue Wege in der Vermittlung von Wissen.
Die Generation Z (also alle nach 1995 Geborene) wachsen in dieser Medienlandschaft auf – Jugendliche schauen heutzutage nicht mehr fern, sie schauen „Youtubes“ – manche Youtuber sind mittlerweile bei unseren Kids bekannter als berühmte Schauspieler. Ich habe junge Menschen in den letzten Seminaren gefragt, wie sie sich Lernen im Job wünschen. Auch mein Sohn, noch einige Monate „Teen-Ager“, hat mir sehr ähnliche Wünsche genannt. Lernen soll …
- einfach und unkompliziert,
- modern und nicht langweilig,
- mobil und zeitlich unabhängig,
- mit unterschiedlichen Medien
… möglich sein.
Und genau hier kommen die digitalen Medien ins Spiel. Natürlich geht es nicht nur um die junge Generation, auch die Generationen Y und X müssen weiterhin in ihrer persönlichen Weiterentwicklung unterstützt werden. Schlussendlich geht es wiederum wie bei den unterschiedlichen Lerntypen um den richtigen Mix.
Was digital möglich ist, zeigen uns einige Anbieter bereits vor. LinkedIn z.B. ist vor kurzem mit der neuen Plattform „LinkedIn-learning“ online gegangen. Auf dieser Plattform findet der User online über 9000 Webinare von mehr als 800 Experten, und wöchentlich werden es durchschnittlich um 25 Kurse mehr. Über die Qualität der Webinare aus methodischer und didaktischer Sicht kann man geteilter Meinung sein, das Angebot ist aber unbestritten enorm. Ein weiterer großer Player ist lecturio.de. Das Leipziger Unternehmen bietet ebenfalls on-demand ein enorm umfangreiches Aus- und Weiterbildungsangebot.
„Lecturio wurde 2008 in Leipzig gegründet … will Lecturio die deutsche Bildungslandschaft nachhaltig positiv beeinflussen. Mit Lecturio können Lernende nicht nur auf dem Computer, Handy oder Tablet lernen, sondern auch Ihren eigenen Lernfortschritt messen und überprüfen. Als adaptives Lernsystem passt sich Lecturio der Geschwindigkeit jedes Einzelnen an und gibt wertvolle Hinweise, welche Themen schon sitzen und was wiederholt werden sollte, um den gewünschten Lernerfolg oder die Traumnote zu bekommen. Falls ein Kursteilnehmer mal nicht weiterkommt, kann jederzeit der Dozent gefragt werden – der Prof im eigenen Wohnzimmer!“
Quelle: https://www.lecturio.de/elearning/weitere-infos/ueber-uns (letzter Zugriff am 29.12.2016)
Keine Modeerscheinung, sondern der Trend der Zukunft, der bereits Realität ist
Als Personalentwickler und Ausbildungsverantwortlicher kann es sich heute niemand mehr leisten, diesen Trend zu verschlafen. Das gilt auch für uns Trainer. Ich habe mich in den letzten Monaten sehr intensiv mit den Technologien und auch dem Markt beschäftigt. Als Ergebnis daraus haben wir im November 2016 ein neues Unternehmen gegründet und bieten unseren Kunden – gerne auch Ihnen – an, Sie in der Integration digitaler Lerninhalte in Ihren Ausbildungskonzepten zu begleiten.
- Beratung zum Aufbau einer digitalen Lernumgebung
- Beratung bezüglich dem richtigen Mix zu Methodik & Didaktik
- Bereitstellung fertiger Contents (Videos, Kurzfilme, Webinare, …)
- Produktion neuer, auf den Kunden individuell abgestimmter, Videos und Webinare
- Kostenoptimierter Zugriff mit Lizenzpaketen auf unsere eLearning-Plattform
Unsere Website www.lernwelten.online wird demnächst online gehen – informieren Sie sich und kommen Sie auf uns zu. Ein gutes Gespräch, ganz analog ☺, schafft Ihnen einen guten Überblick und zeigt Ihnen die Ideen, die zu Ihrem Unternehmen passen.